Universität KonstanzExzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“

Russland in der Krise: Ist ein neues politisches „Tauwetter“ zu erwarten?

1. Juli 2009

Vortrag von Dr. Galina Michaleva, Moskau

Galina Michaleva, Wissenschaftlerin und Verteterin der Opposition aus Moskau, wird über die neueste politische Entwicklung in Russland berichten. Dort sind die Auswirkungen der Krise vielfältig und widersprüchlich. Weder die “Doppelspitze” des Staates, Putin und Medvedev, noch Experten können die Frage beantworten, wie lange die Krise dauern wird. Unklar ist, ob die Produktion weiter fällt, die Arbeitslosigkeit wächst und ob es zu Massenprotesten kommt. Einerseits wird in Russland die “Machtvertikale” weiter gefestigt, andererseits hat sich die Lage der NGOs und der oppositionellen Parteien ein wenig gebessert. Kritische Stimmen aus der Provinz werden immer lauter, dies wird aber nur durch das Internet und durch die Zeitungen bekannt, da das Fernsehen unter staatlicher Kontrolle steht. Die Außenpolitik Russlands ist durch vielfältige Widersprüche gekennzeichnet. Bisher sind alle Hoffnungen auf eine Liberalisierung unter Medvedev vergebens geblieben.

Galina Michaleva ist Mitglied der oppositionellen Partei Jabloko und dort in verschiedenen Leitungsgremien für politische Programmatik und Bildung, u.a. für Gender-Politik, zuständig. Daher kennt sie die politischen Prozesse und die parlamentarische Arbeit in Russland aus eigener Anschauung. Zugleich ist sie in Russland und Deutschland als Wissenschaftlerin tätig. An der Forschungsstelle Osteuropa der Universität Bremen arbeitet sie seit 1992 an verschiedenen Projekten zur Politik in Russland. Ihre Forschungsschwerpunkte sind das Parteiensystem und die Regionen Russlands.

 

1. Juli 2009, 18 Uhr c.t.
Universität Konstanz, Hörsaal A 703

Kontakt

Dr. Isabelle de Keghel
isabelle.de.keghel[at]uni-konstanz.de